ReLeda? Taschenliebe? – ja, wer hätte das gedacht? Eigentlich ist es eher Vera, die hier für Taschen zuständig ist. Mir war das immer zu fummelig und eigentlich brauche ich auch nicht mehr als eine Tasche. Ja echt, ich schleppe immer die gleiche mit mir rum und die ist nichtmal selbstgenäht. Und die ist auch noch ziemlich klein. Ich reise nämlich gerne mit kleinem Gepäck. Geldbeutel, Schlüssel, Telefon – eigentlich brauche ich nicht mehr. Seit die Kinder dabei sind, müssen noch Taschentücher und eine Ersatzwindel mit. Das reicht dann aber wirklich. Snacks, Kosmetik, Reiseapotheke, Erste Hilfe Set, Globulitasche und Kaugummis – darauf kann ich unterwegs getrost verzichten. Zuhause bin ich ein chaotischer Sammler – unterwegs der geborene Minimalist.

Nun kam aber ein tolles Paket von Snaply hier an und die vielen kleinen Neuheiten haben direkt mein Interesse geweckt und ich wollte sofort was ausprobieren. Besonders das ReLeda, ein robustes Material aus recyceltem Leder, hatte es mir angetan. Außerdem lag hier noch der ganz wunderschöne Canvas von Kokka aus meiner letzten Alles für Selbermacher- Bestellung rum, der dringend darauf wartete, verarbeitet zu werden.

 

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Und weil ich mal was (für mich) wirklich neues ausprobieren wollte, habe ich mich direkt an ein Täschchen gesetzt. Die Rückseite und die und die Klappe sind aus ReLeda, die Front aus dem schönen, groben Canvas und das Innenfutter aus einem alten, braunen Vorhang. :-D Und ja, das war ganz schön fummelig. War ja klar – man muss sich ja auch gleich eine richtige Challenge aussuchen. Wenn schon denn schon. Das feste ReLeda und das eher kleine Täschchen (was soll ich denn auch mit einer großen?), waren beim Wenden durchaus eine Herausforderung. ABER: Mit Geduld und einer großen Wendeöffnung ging es dann doch erstaunlich gut. Das ReLeda lässt sich übrigens ganz wunderbar vernähen und die Nadel (Universal 80er) ging super leicht durch. Man sollte allerdings die Stichlänge auf ca 3,5 stellen und keine Ledernadel verwenden, da das Material sonst schnell perforiert und leicht ausreißt. Achja, der einfache und trotzdem niedliche Taschenschnitt heißt übrigens Pauline  und ist aus dem Buch Tolle Taschen selbst genäht.

 

ReLeda_Kokka_Tasche

 

Kokka_Trefle_Canvas

 

ReLeda Tasche aus Kokka Canvas

 

Und noch eine Premiere habe ich hinter mir: Zum ersten Mal habe ich die (schon lange in meiner Schublade liegenden) beziehbaren Knöpfe ausprobiert. Überraschung: Das geht ja total einfach und schaut auch noch richtig gut aus. Manchmal fragt man sich doch echt, wieso man etwas nicht schon viel früher gemacht hat. Die werde ich ab sofort auf jeden Fall öfter nutzen!

 

Beziehbare_Knoepfe_Kokka

 

ReLeda_Tasche

 

Die Kameratasche TheJo

Und weil ich schonmal dabei war und das Taschen nähen doch viel mehr Spaß gemacht hat als gedacht, habe ich gleich weiter gemacht und mir eine neue Kameratasche genäht. Die Kamera passt nämlich nicht in meine kleine Tasche und der gekaufte Foto-Rucksack ist mir viel zu groß. ;-) Bisher hatte ich noch nicht die richtige Lösung um die Kamera mit nur einem Objektiv einfach schnell einzupacken – und dabei hatte ich mir schon lange fest vorgenommen, die Kamera viel, viel öfter mitzunehmen.

Den ersten Schritt in Richtung „Kamera wird Handgepäck“, habe ich schon letzten Sommer mit der Anschaffung eines SunSniper Kameragurt gemacht. Ein super Teil – das Band ist schön lang, mehrfach entkoppelt und es wird unten an der Kamera festgemacht. So hängt sie seitlich und immer griffbereit neben mir – das fand ich schon irre praktisch. Wirklich eine der besten Anschaffungen der letzten Monate! Nur, wenn man mit Kinder unterwegs ist, ist man eben auch oft auf dem Boden unterwegs, rennt irgendwo dagegen oder hat mit Matschpfoten, Rotznasen und Sand zu tun. Beides nicht gerade zuträglich für die Lebensdauer von Kamera und Objektiv. Ein Hülle stand also schon lange auf meiner „Kaufliste“. Taschen nähen war ja bisher keine Option. ;-)

SO, zurück zum Thema: Geworden ist es die Kameratasche TheJo von Farbenmix. Mit Schlaufen aus ReLeda und dem kupferfarbenen Karabinern von Snaply ist daraus eine super praktische Kameratasche geworden, die ich zusammen mit dem SunSniper echt perfekt finde. Ich stülpe die Tasche einfach über die Kamera und befestige die Karabiner am SunSniper. So ist die das Schätzchen vor Dreck geschützt und das ganze ist nicht mehr so kratzanfällig. Außerdem kann ich sie perfekt an den Kinderwagen oder meine Handtasche hängen und kann die Kamera so auch mal zur Seite legen. Echt mega praktisch!

Gepolstert habe ich das Ganze mit Abstandsgewebe – komisches Zeug, habe ich irgendwann mal geschenkt bekommen und es fühlt sich an wie die Polster von PushUp BHs. Würde ich übrigens nicht mehr nehmen – das Zeug ist total flutschig und wird beim Nähen (trotz niedrigem Nähfußdruck) so platt gedrückt, dass es lang und länger wird. Genau aus diesem Grund bin ich beim Absteppen der Taschenklappe auch leicht verrutscht und es ist ein bisschen schief geworden. Nun gut – nächstes Mal mach ich das besser! :-D Übrigens hat die Tasche bei Verwendung der richtigen Vlieseline auch etwas mehr Stand – ich hatte aber nur noch H220 und wollte eben JETZT nähen – wenn man schonmal dabei ist…!

 

Kameratasche Schnittmuster TheJO Farbenmix Snaply ReLeda Kokka Canvas

 

Kameratasche Schnittmuster TheJO Farbenmix Snaply ReLeda Kokka Canvas

 

Kameratasche Schnittmuster TheJO Farbenmix Snaply ReLeda Kokka Canvas

 

Weil das eBook aber wirklich gut ist und die Tasche sicht total einfach nähen lässt (vom Abstandsgewebe mal abgesehen), werde ich mir sicher noch ein paar machen. Ich brauche die noch in anderen Farben – soll ja zur Jacke passen. :-D

 

 

Schnitt: Pauline aus dem Buch Tolle Taschen selbst genäht und TheJo von Farbenmix
Stoff: ReLeda von Snaply, Canvas von Kokka
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